Love is in the air – Oder warum Du Dich nicht mit anderen vergleichen solltest
So, da bin ich wieder, nachdem ich letzte Woche einfach ohne Ankündigung keinen Artikel veröffentlicht habe. Vorher habe ich mir natürlich erst einmal total unnötige Gedanken gemacht. Ob ich denn wirklich keinen Artikel veröffentlichen kann.
Diesen Dialog habe ich vorher mit Tobi dazu geführt:
Ich: „Heute muss ich noch einen Artikel schreiben!“
Er: „Warum?“
Ich (leicht panisch…): „Weil übermorgen schon Donnerstag ist!“
Er: „Na und?“
Ich: „Wie? Na und? Ich kann doch nicht keinen Artikel veröffentlichen!!!“
Er: „Warum nicht?“
Ich: „Ja, weil ich doch jede Woche einen Artikel veröffentlichen muss!“
Er: „Warum musst Du?“
Ich (mich langsam fragend von wem er das gelernt hat): „Ja, weil man regelmäßig bloggen muss!“
Er: „Wirklich?“
Ich: „Ja!“
Er sagt nichts mehr. Schmunzelt nur noch, weil er weiß, dass es in mir gerade rattert …
Jetzt muss ich auch schmunzeln. Und ich weiß, dass ich gar nichts muss. Und schon gar nicht, weil ein Gefühl IN MIR mir sagt, dass andere es von mir erwarten.
Hauptsache ich konnte mich selbst verrückt machen
Genau, das Gefühl war IN MIR und es gab überhaupt niemanden, der letzte Woche einen Artikel von mir erwartet hat. Auf meinen Newsletter gab es recht viele Reaktionen, weil sich viele wiedererkannt haben. Und es gab auch welche, die gar nicht gemerkt haben, dass ich regelmäßig jede Woche einen Artikel veröffentliche. Na Hauptsache, ich hab mich verrückt gemacht.
Es gibt so viele tolle Blogs und Blogger da draußen und ich versuche auch immer, dran zu bleiben und so viel wie möglich davon zu lesen. Dabei fällt mir auch auf, dass einige seltener schreiben und bei einigen habe ich das Gefühl, dass mehrere Artikel pro Woche erscheinen.
Das ist so ungerecht
Eine Kollegin z. B. hat nach mir mit dem Bloggen angefangen. Und jetzt hat sie mehr als doppelt so viele Likes bei Facebook wie ich. Das ist schon hart. Ich finde das so ungerecht, denn schließlich ist meine Seite doch schon viel länger online.
Das hast Du mir jetzt hoffentlich nicht geglaubt. In meiner Welt gibt es kein Konkurrenzdenken, keinen Neid und keinen Groll. Und das war nicht immer so. Früher habe ich mich mit anderen verglichen und fand es ungerecht und gemein, wenn jemand bei irgendetwas besser war als ich. Der Konkurrenzdruck war einfach spürbar. Und ich habe ihn mir selbst gemacht.
In meinem alten Leben, als ich noch die hektisch betriebsame Agenturinhaberin war, habe ich viel darüber lernen dürfen. Zum Glück hat sich schon recht früh in meiner „Agenturkarriere“ ein großer Kunde verabschiedet, weil er zu einer großen Münchner Agentur wollte. Erstmal ist für mich natürlich eine Welt zusammengebrochen. Und aus irgendeinem Grund habe ich mich in dieser Situation – bewusst oder unbewusst – so verhalten, als würde man sich immer zweimal im Leben begegnen. Und so war es dann auch. Der Kunde kam zurück. Wir haben uns dem Kunden und der anderen Agentur gegenüber immer fair verhalten.
War ich zu aufdringlich?
Eine befreundete Heilerkollegin hat mich vor einiger Zeit gefragt, ob ich sie bei einem Projekt unterstützen kann. Ich fühlte mich sehr geehrt, weil sie mich dafür ausgesucht hatte. Ihr Projekt hat mich sehr fasziniert und ich fand es mutig von ihr, das zu machen.
Weil ich wollte, dass das alles ganz toll wird, habe ich ihr zum Projekt und auch zu ihren teilweise zögerlichen Aussagen Fragen gestellt. Diese Fragen haben sie unter Druck gesetzt, denn scheinbar habe ich ihr mehr zugetraut als sie sich selbst. Sie hat mich dann darum gebeten, ihr keine Fragen mehr zu stellen, eben weil es sie unter Druck setzt.
Das fand ich erstmal seltsam. Habe es dann aber akzeptiert und den Fehler natürlich auch bei mir gesucht. War ich wirklich zu aufdringlich mit meinen Fragen? Ja, das kann schon sein. Jedenfalls habe ich das mit den Fragen dann einfach gelassen.
Es war ihr Baby
Unsere Kommunikation wurde immer angespannter und ich fühlte ihre Angst davor, dass ich ihr etwas wegnehmen oder zu präsent sein könnte. Dabei war für mich immer klar, dass es ihr Projekt war. Es war ihr Baby und das habe ich ihr dann auch klar und deutlich gesagt, noch bevor sie aussprechen konnte, dass das wirklich ihre Befürchtung war.
Erst war sie dankbar dafür, dass ich das ausgesprochen habe und dann gingen die Probleme weiter. Fragen habe ich keine mehr gestellt. Ich bin ja lernfähig. Danach habe ich dann „andere Fehler“ gemacht. Ich habe in meinen Mails an sie große Visionen beschrieben und wollte sie aus purer Freude einfach in ihrem tollen Vorhaben bestärken.
Leider war auch das nicht richtig. Ich war einfach zu „pushy“! Obwohl ich sie für das Projekt bewundert habe und auch einen Riesenrespekt davor hatte, hat sie sich neben mir klein gefühlt. Sie meinte, ich würde sie ständig überholen und ihr die Zukunft lesen, die sie sich aber gar nicht vorstellen kann und dass es wohl doch besser wäre, wenn ich sie bei dem Projekt nicht unterstützen würde.
Ich war keine Sekunde böse über ihre Entscheidung, denn was ich auch gelernt habe ist, dass eben immer alles für irgendetwas gut ist.
Sie konnte mit dem Lob nicht umgehen
Es gab dann noch eine Mail von mir, in der ich noch ein mal meine Bewunderung und Begeisterung ausgesprochen habe. Auch mit dem Hinweis auf meine Befürchtung, dass die Mail es evtl. noch schlimmer machen könnte, da ich ja nicht wusste, was bei ihr ankommen würde.
Telefonieren wäre sicher besser gewesen. Aber wir waren eben schon voll drin im Schreibmodus.
Ich habe keine Antwort mehr erwartet. Und dann kam sie. Ihre Antwort. Eine unglaublich liebevolle Mail aus der hervorging, dass ich sie getriggert habe und wohl mit meiner Art Ängste in ihr ausgelöst habe. Sie hat sich richtig geöffnet in dieser Mail und ich glaube ja, dass immer Heilung geschieht, wenn Menschen sich öffnen.
Sie hat durch meine Fragen und durch meine Art gemerkt, dass es noch Themen gibt, an denen sie arbeiten darf. Dass es noch Ängste gibt, die sie hindern, weitere Schritte zu unternehmen. Und was ich ganz besonders spannend fand. Meine Begeisterung hat ihr Angst gemacht. Denn sie konnte mit dem Lob nicht umgehen. Das kann ich so gut verstehen, denn Lob und Anerkennung anzunehmen, war auch lange mein Thema.
Augenhöhe ist eine Sache der Sichtweise
Wir beide sind einfach total verschieden und mögen uns dennoch sehr. Sie ist eine tolle Frau und ich habe uns immer auf Augenhöhe gesehen. Sie hat mich immer auf der Überholspur gesehen. Sie hat sich mit mir verglichen und teilweise mit Neid und Groll reagiert. Und diese Gefühle waren in ihr.
Und ich danke ihr von Herzen für diese Situation, die irgendwie entstehen musste. Ich denke sie hatte für uns beide etwas Heilsames. Ich werde in Zukunft noch achtsamer sein und noch besser hineinspüren. Denn nur weil sie eine Kollegin ist, heißt es noch lange nicht, dass ich alles schon voraussetzen kann.
Wie heißt dieses Gefühl?
Meine Zellen wissen nicht mehr ,wie sich Missgunst, Groll oder Konkurrenzdenken anfühlt. Mein Leben ist ohne diese Gefühle einfach leichter. Und auch das durfte ich meinen Zellen erst mal beibringen.
Dieses andere Gefühl, dass ich gerade ständig in mir spüre, ist so unbeschreiblich schön. Ich würde es Dir gerne beschreiben, doch mir fehlen die Worte.
Ich fühle es zum Beispiel, wenn ich sehe, dass andere Menschen glücklich sind. Oder wenn ich sehe, dass andere Menschen erfolgreich sind. Oder wenn sie authentisch sind und ihren Weg gehen. Ich freue mich einfach so sehr für die Erfolge der anderen, dass ich das manchmal selbst noch nicht fassen kann. Denn das war nicht immer so. Auch das durfte ich lernen.
Aber alles andere macht in meiner Welt auch keinen Sinn. Denn wenn wir alle eins sind und alles, was Du über andere denkst, zu Dir zurückkommt, dann schadest Du Dir doch am Ende nur selbst, wenn Du Ihnen den Erfolg nicht gönnst. Und wenn wir alle eins sind und Du Dich selbst nicht gut behandelst, dann behandelst Du auch die anderen nicht gut. Und das kommt dann auch zu Dir zurück. Was für ein verrückter Teufelskreis. 😉
Ich glaube dieses Gefühl heißt bedingungslose Liebe.
Neid kann auch anspornen
Für mich sind die Menschen, die erfolgreich sind mit dem, was sie lieben einfach nur wundervolle und inspirierende Vorbilder. Und ganz ehrlich. Neid, wenn er dem Ansporn dient, auch endlich mal in die Pötte zu kommen und etwas zu bewegen, ist doch toll. Und erst recht, wenn ich mich für den anderen freuen kann. So lange es nicht in Missgunst umschlägt, ist alles gut.
„Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit.“
Søren Kierkegaard
Wie ist das bei Dir?
- Vergleichst Du Dich oft mit anderen?
- Wie ist das bei Dir mit dem Konkurrenzdenken?
- Kannst Du Dich für den Erfolg der anderen freuen?
- Wie fühlt es sich an, wenn Du siehst, dass jemand schon weiter ist als Du?
Schreib mir eine Nachricht oder hinterlasse mir einen Kommentar. Ich freue mich auf den Austausch mit Dir – hier oder auf auf meiner Facebook-Seite.
Lebe wie Du willst! Vertraue Deiner Intuition! Alles ist eins!
Alles Liebe für Dich
PS: Dieser Artikel hat Dir gefallen? Melde Dich gleich hier für meine E-Mail-Updates an, damit Du in Zukunft als erstes von neuen Artikeln erfährst.
Jana Ludolf
21. August 2015 @ 15:30
Liebe Britt,
Dein Artikel spricht mir aus der Seele ?irgendwie mache auch ich mir an manchen Stellen Druck und meistens völlig unnötig … Und klar schiele ich auch mal zu anderen Bloggern und vergleiche mich und bin dann etwas neidisch … Gerade wenn sie scheinbar erfolgreicher, bekannter und beliebter sind … Wie gut das ich schon auf meinem Weg lernen durfte, mich für andere zu freuen ?das war nicht immer einfach, allerdings lebt es sich einfacher ohne Missgunst und Neid … Da jeder sein Bestes gibt (davon geh ich zumindestens aus) kann ich mich für jeden und sein Erfolg freuen … Und wenn ich mich dann doch mal grummelnd erwische, ja dann ist das für den Moment eben so … Ich kann ja an diesen Situationen nur wachsen ?
Mit sonnigen Grüßen
Jana
Britt Cornelissen
2. September 2015 @ 11:55
Liebe Jana,
wie schön, dass Dir der Artikel gefällt.
Vielen Dank für Deinen ehrlichen Kommentar. Der Satz, „da jeder sein Bestes gibt …“ gefällt mir besonders. Denn genau so ist es, jeder gibt sein Bestes. Und das kann in einem Moment viel sein und in einem anderen wenig. Ich habe es nun tatsächlich geschafft, fast zwei Wochen die Kommentare hier nicht zu beantworten. Vorher war es einfach nicht möglich, da ich in anderen Bereichen mein Bestes gegeben habe. Am Anfang hatte ich noch ein schlechtes Gewissen und jetzt weiß ich: heute ist der richtige Zeitpunkt die Kommentare zu beantworten. Andere Blogger machen das bestimmt immer sofort 😉
Viel Spaß beim weiter wachsen und alles Liebe für Dich!
Britt
Sonja
21. August 2015 @ 17:27
Liebste Britt, das ist wieder ein sooo schöner Artikel von dir – herzlichen Dank dafür, er hat so eine schöne, erleuchtete Energie – aus meiner Sicht sollte man/frau genau SO an das Thema Neid/SichVergleichen herangehen. Neulich habe ich einen gaaanz anderen Artikel zum Thema gelesen, da hat es mir die Nackenhaare aufgestellt, doch jetzt, Dank deiner liebevollen Beleuchtung haben sie sich wieder gelegt ;)! Danke, du wundervolle Göttin! Namasté <3
Britt Cornelissen
2. September 2015 @ 11:57
Danke, liebe SonjaGoddess!
So schön, dass er Dir gefällt, wo ich doch so viel von Dir lerne.
Danke dafür!
Namasté
Britt
Birgit
22. August 2015 @ 10:27
Liebste Britt,
wie herrlich musste ich schon wieder lachen. Weißt Du eigentlich, wie gesund das ist, morgens früh zu lachen??? 🙂
Mit dem Neid auf Erfolg sehe ich das wie mit einem Kuchen. Wenn ich Konkurrenzdenken habe, setze ich voraus, dass es einen Kuchen gibt, der genau einmal verteilt werden kann. Wenn der Andere ein dickes Stück davon abbekommt, ist die Gefahr groß, dass für mich nicht mehr viel übrig bleibt.
Ich glaube, dass der Kuchen sozusagen nachwächst, endlos ist. Der Andere kann sich ein dickes, fettes Stück nehmen, ja ich helfe ihm gerne und gebe ihm Nachschlag. Und auch ich nehme mir so viel wie ich mag. Und wenn ich will, nehme ich auch nochmal nach. Und nochmal. Ist das bitte klasse?
So funktioniert Leben in meiner Welt. Und auch in Deiner, wie ich längst weiß. <3
Liebe, danke wieder für so liebevolle Worte, die Du findest.
Wir sind wahrlich verbunden.
Von Herzen,
Birgit
Britt Cornelissen
2. September 2015 @ 12:00
Liebste Birgit,
ja, morgens früh zu lachen ist so toll! 🙂
Das Beispiel mit dem endlosen Kuchen gefällt mir. Aber bitte mit Sahne … 😉
DANKE!
Alles ist eins …
Fühl Dich herzlichst gedrückt!
Britt
David Goebel
25. August 2015 @ 12:24
Hallo Britt,
früher habe ich mir einen riesigen Stress gemacht, weil ich wie jemand anders sein wollte. Das Blöde dabei ist nur, dann kann ich auch höchstens so gut sein. Und meist ist es nur ein blöder Abklatsch.
Heute picke ich mir gelegentlich noch Vorbilder heraus, dann aber nur für eine spezielle Fähigkeit, z.B. gute Werbetexter schreiben. Dann suche ich mir ein Vorbild heraus, mutmaße warum er so gut darin ist und probiere es dann selber aus. Passt es zu mir, darf es bleiben 🙂
Ich vergleiche mich heute nur mit meinem gestrigen Ich. Habe ich aus dem Feedback gelernt? In welche Fallen tappe ich immer noch? So was.
Viele Grüße,
David
Britt Cornelissen
2. September 2015 @ 12:03
Lieber David,
wie schön, was Du schreibst. Wenn wir versuchen wie jemand anders zu sein ist es nur ein blöder Abklatsch.
Am schönsten ist es doch, wenn jeder die beste Version von sich selbst wird.
Danke für Deinen Kommentar!
Liebe Grüße
Britt
Svetlana
31. August 2015 @ 15:24
Hallo liebe Britt
…heute musste ich „zufällig“ an unser wunderbares gemeinsames Theta-Seminar in Süddeutschland denken, schaute nach Deiner Website und finde heraus: Du hast Dich komplett neu geboren! Noch authentischer, in Pink der Auftritt statt in Rot und in jedem Pixel steckt noch mehr Lebensfreude als damals.
Wie schön ist denn das?
Wenn ich die „alte“ Britt und die „neue“ Britt vergleiche – was ich mir hier und in diesem Zusammenhang durchaus erlaube 😉 – so kann ich sagen, dass ich schon begeistert von der alten war, der einzigen Person, mit der ich lachen und weinen ZUGLEICH konnte.
Wahrscheinlich hat die neue Britt schon aus jeder Ritze hindurch geschimmert…toll, dass Du so viele weitere Schichten abgetragen hast, dass Du nun den Mut hattest, noch mehr zu strahlen und zu funkeln!
(Und wenn wir diesen Vergleich in zwei Jahren wiederholen, um wie viel mehr wirst Du dann leuchten, oh Mann!)
Ich sende Dir Herzensgrüße aus der Schweiz und eine feste Umarmung,
Svetlana
Britt Cornelissen
2. September 2015 @ 12:15
Svetlana, meine Liebe!!!
So schön, von Dir zu hören! Ich denke so oft an Dich und das gemeinsame Seminar und die Taxifahrt mit Dir und Francine. 😉
Bei mir war es sehr turbulent in den letzten Monaten. Ich hatte viel zu tun und dachte immer: wenn ich … erledigt habe, dann melde ich mich bei Svetlana. Und bei vielen anderen. Und dann schreibst Du einfach. Und mir zeigt das wieder, dass wir uns nicht vergessen müssen, nur weil wir nicht ständig Kontakt haben.
Danke für diesen liebevollen Kommentar. Ja, da ist einiges passiert mit mir.
Und Du hast Dir sicher auch ganz viel Schönes in Dein Leben manifestiert. Ich bin so gespannt wie es Dir geht.
Ich schlage vor wir tauschen uns mal aus, bevor wieder so viel Zeit vergeht.
Du hast Post… 😉
Ganz liebe Grüße und eine Herzensumarmung
Britt